Keltis – Das Orakel ist soetwas wie die verbesserte Version von Keltis, der ersten Brettspielumsetzung des Zwei-Spieler-Kartenspiels Lost Cities von Reiner Knizia. Während bei Keltis taktische Überlegungen und Wahrscheinlichkeitsabwägungen das Spiel von Anfang an so stark prägen, dass sich – wenn man Pech hat – sehr schnell ein klarer Sieger herauskristallisiert, gibt es bei Keltis – Das Orakel deutlich mehr Zufalls- und Glückselemente, die das Spiel länger spannend halten.
Wie schon in Keltis und Lost Cities schlüpfen die Spieler in die Rolle von Expeditionsreisenden. Dabei gilt es Kosten und möglichen Gewinn einer Expedition möglichst früh gegeneinander abzuwägen. Wie gehabt, werden im Laufe des Spiels Karten ausgespielt, um die eigenen, die Forschungsreisenden verkörpernden Spielfiguren, auf dem Feld vorwärts bewegen zu dürfen. Doch nur, wer mit seinen Ressourcen zu haushalten vermag, wird seine Figuren bis in die Zielregion, zum Orakel bewegen können.
Deutlich weiter ausgebaut und vielfältiger als beim Vorgänger sind in Keltis – Das Orakel die Möglichkeiten, im Laufe des Spiels zusätzliche Aktionen durchzuführen. So lassen sich Sonderpunkte bei Koboldwertungen gewinnen oder Orakel- und Kleblatt-Wegplättchen einsetzen, um die eigene Spielfigur auf dem Spielbrett zurück- oder voran zu bewegen. Doch beim Einsatz solcher Wegplättchen ist Obacht geboten, denn was den Spieler im aktuellen Zug selbst voran bringt, kann im Anschluss womöglich auch der Konkurrenz von Nutzen sein. Darüber hinaus gibt es eine Reihe zusätzlicher Steine, die die Spieler mit ihren Expeditionen einzusammeln versuchen müssen, ehe sie ihre Reise beenden.
So gelingt es dem Spiel, trotz zahlreicher Zufalls- und Glückselemente, eine starke taktische Komponente zu beizubehalten, die den Spielern bis zum Schluss Aufmerksamkeit und Geschick abverlangt ohne erfahrenere Spieler über Gebühr zu bevorteilen. Gleichzeitig bleibt das Spiel trotz der zahlreichen Zusatzelemente übersichtlich und leicht zu erlernen.