Dass stille Wasser tief sein können und bellende Hunde nicht immer beißen, stellt „Hart an der Grenze“ der Firma Kosmos einmal mehr unter Beweis.
Hier geht es um Kommunikation, genauer gesagt, ums eiskalte Lügen. Dem Spieler, der am überzeugendsten, authentischsten und dreistesten seine Mitspieler anschwindelt, gelingt am Ende der große Bluff und ihm gebührt schließlich der ehrenvolle Sieg in einem durchweg unterhaltsamen Spiel.
Täuschen, bluffen, handeln
Bei „Hart an der Grenze“ können die Spieler ihre kriminellen Fantasien ausleben, indem sie illegale Ware in einem Metallkoffer über die Grenze schmuggeln. Natürlich geschieht dies nicht ohne Hindernisse, schließlich müssen die Reisenden den kritischen Sheriff von ihrer Unschuld überzeugen, damit dieser den Koffer nicht öffnet und das ganze Vorhaben scheitert.
Der Gesetzeshüter kann pro Spielrunde einen Koffer seiner maximal fünf Mitspieler öffnen lassen, um Schmugglern von Zigarren, Tequila oder Statuen auf die Schliche zu kommen.
Dem Verdächtigen werden alle Verhandlungstechniken abverlangt, denn er kann nun versuchen, den Sheriff durch Bestechung mit Spielgeld doch noch auf seine Seite zu ziehen, damit der Koffer unberührt über die Grenze wandert. Wer als Täter erwischt wird muss Strafe zahlen.Nach jeder Spielrunde wechselt die Rolle des Sheriffs was für zusätzlichen Unterhaltungswert sorgt und verschiedene taktische Anforderungen an die Spieler stellt.
Risiko wird oft belohnt
Die geschmuggelte Ware kann während des Spiels in Geld umgetauscht werden, jedoch lohnt es sich hin und wieder, damit noch zu warten.
Denn die große Abrechnung kommt am Spielende, wo der Wert der Schmuggelware verdoppelt wird. Dann stellt sich heraus, bei wem sich das Risiko gelohnt hat und wer der beste Bluffer in der Runde ist.
Einfach überzeugt
„Hart an der Grenze“ überzeugt mit seiner Simplizität und der Liebe zum Detail. So sind die sechs kleinen Metallkoffer individuell und liebevoll gestaltet und auch das Anheften des obligatorischen Sheriffsterns lädt immer wieder zum Schmunzeln ein. Stattdessen wird auf Spielbrett, Würfel und Figuren völlig verzichtet.
Da stets die Menschenkenntnis aber auch die Kreativität und Redegewandtheit der Spieler gefordert wird, macht „Hart an der Grenze“ in kommunikativen Runden besonders viel Spaß. Ob unter altbekannten Freunden, mit der Familie oder unter Fremden – „Hart an der Grenze“ hat in jedem Fall seinen Reiz. Jeder der Spaß am Bluffen, Taktieren und zudem ein gutes Pokerface hat, kommt bei diesem Gemeinschaftsspiel voll auf seine Kosten.
Dieses Spiel ist für 3-6 Spieler ab 10 Jahren geeignet, die Spieldauer beträgt etwa 60 Minuten.